Köthen in einer ARTE-Doku

Mitte November 2020 war die australische Flötistin Ana de la Vega für Filmaufnahmen im Schloss Köthen. Nun ist die Produktion von Arte und dem NDR Fernsehen bei ARTE Concert zu sehen und kann bis Ende September auf der Internet-Plattform des Senders angeschaut werden. In „Musik für die Ewigkeit - Bachs Brandenburgische Konzerte“ nimmt Köthen als wichtiger Ort für den Komponisten Johann Sebastian Bach mit seinem Schloss und dem Spiegelsaal sowie der Fürstengruft in der Kirche St. Jakob breiten Raum ein.

Die Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach gehören zu den genialsten Musikstücken, die der Barock zu bieten hat: Jedes der sechs Konzerte ist ein Meisterwerk, jedes eine Reise in ein eigenes musikalisches Universum. Die in Australien geborene Flötistin Ana de la Vega begibt sich in dieser sehr musikalischen Dokumentation auf eine Spurensuche an Orte, in denen Bach gelebt und gewirkt hat.

Die Benennung der Brandenburgischen Konzerte geht auf Bachs Widmung an den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg zurück, den er bei einem Besuch in Berlin kennengelernt hatte. Das Widmungsexemplar trägt das Datum vom 24. März 1721, entstanden sind die Konzerte aber vermutlich schon früher. Mit 32 Jahren kommt Bach als Kapellmeister an den Hof von Köthen. Sein Dienstherr, Fürst Leopold von Anhalt-Köthen, leistet sich hier ein exzellentes Orchester, mit dem Bach seine technisch äußerst anspruchsvollen Kompositionen verwirklichen kann.

Die Flötistin Ana de la Vega gehört zu den schillernden Persönlichkeiten einer jungen Musikergeneration. Anlässlich des 300. Jubiläums der Brandenburgischen Konzerte begibt sie sich auf eine Reise zur Geschichte und zu den musikalischen Besonderheiten der Werke. Fasziniert von Bach und seiner Musik sucht sie nach Spuren in Leipzig, Weimar, Köthen und Berlin: Wie sind die Konzerte entstanden? Was macht sie so einzigartig? Und was ist dran an der Behauptung, sie wären ein heimliches Bewerbungsschreiben Bachs gewesen? In der Dokumentation mit Ana de la Vega, Alexander Sitkovetsky, Ramón Ortega Quero, Cyrus Allyar, Johannes Berger und dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn kommen als kompetente Gesprächspartner auch der Köthener Museumsmitarbeiter und Gästeführer Christian Ratzel und Horst Leischner, Pfarrer der Jakobskirche, zu Wort. 

Nicht nur ARTE und der NDR blicken mit ihrer Dokumentation übrigens auf das bedeutende musikalische Jubiläum.  Auch der 13. Köthener Herbst vom 3. bis 5. September, veranstaltet vom Freundes- und Förderkreis Bach-Gedenkstätte im Schloss Köthen e.V., titelt sein Programm mit „Kronjuwelen der Musik - 300 Jahre Brandenburgische Konzerte“. Für dieses kleine Musikfestival hat am 1. Juli der Kartenvorverkauf begonnen, Tickets sind in der Touristinformation im Schloss Köthen erhältlich.