Homöopathiestadt
„Welthauptstadt der Homöopathie“ – so wird Köthen gern von Besuchern genannt. Es gibt einige überzeugende Gründe für diese Behauptung. Als Begründer der Homöopathie als moderne Wissenschaft wird Dr. Samuel Hahnemann (1755–1843) weltweit anerkannt und geehrt. 14 Jahre lebte der Mediziner in Köthen, kam nach einem unsteten Leben mit Sorgen und Anfeindungen in seinem Haus in der Wallstraße zur Ruhe. Der Köthener Herzog Friedrich Ferdinand sorgte mit der Ernennung zum Hofrat für Hahnemanns Schutz und räumte ihm alle Freiheiten ein, die dieser brauchte, um forschen und arbeiten zu können. Dreh- und Angelpunkt dafür war das bis heute erhaltene Haus in der Wallstraße. Gäste aus der ganzen Welt pilgern heute dorthin. Sie begeben sich nicht nur auf die Spuren Hahnemanns sondern stoßen auch auf Dr. Arthur Lutze, der als Quereinsteiger in die Homöopathie in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Köthen kam und eine florierende Klinik eröffnete, welche als Gebäude bis heute steht.
Die Homöopathie und ihre Geschichte hat in Köthen einen außerordentlich hohen Stellenwert. Besonders deutlich wird dies bei regelmäßigen Tagungen, Schulungen und Kongressen, die sich mit Themen aus der Homöopathie befassen. Die Gäste genießen das authentische Umfeld mit vielen Zeugnissen aus Hahnemanns Zeit und die Veranstaltungsorte in Köthen bieten gleichzeitig ideale Bedingungen für derartige Treffen.
Der 1829 in Köthen gegründete Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) als älteste aktive deutsche Ärztevereinigung hat ebenso wie die Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) seine Heimat in Köthen. In der Stadt findet jährlich der Internationale Cöthener Erfahrungsaustausch (ICE) statt. 2013 nahm in Köthen der Weltverband homöopathischer Ärzte (Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis) seinen Sitz im Hahnemann-Haus. Ob im Hahnemann-Haus, der Europäischen Bibliothek für Homöopathie oder der Ausstellung im Schloss - Geschichte ist hier erlebbar und wird gleichzeitig mit neuen Impulsen und Wissen kombiniert.