Tablets für die Museen

Den Museen im Schloss Köthen wurden zehn Tablets als Leihgeräte für die Vermittlungsarbeit im musealen Bereich übergeben. Leihgeber ist die Translationsregion für digitale Gesundheitsversorgung (TDG), ein Bündnis aus Wissenschaft, Wirtschaft und Versorgung, das an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angesiedelt ist.

Für die TDG ist die Zusammenarbeit mit dem Schloss Köthen die erste Kooperation mit einer kulturellen Einrichtung. TDG-Koordinator Dr. Karsten Schwarz, der die Tablets an Christine Friedrich, Geschäftsführerin der Köthen Kultur und Marketing GmbH (KKM), übergab, sagte dazu: „Die Kooperation ist ein Mehrwert für unser Anliegen, mit den Mitteln der Digitalisierung die Autonomie im Alter zu erhalten. Wenn wir für dieses Ziel den Zugang über die Kultur erhalten, dann ist das ein niedrigschwelliges Angebot, von dem wir uns Zuspruch der Seniorinnen und Senioren erhoffen“.

Karsten Schwarz nahm damit Bezug auf die ab Mitte März an den Start gehende Museums-App im Schloss Köthen. Diese wurde in den vergangenen Monaten - gefördert vom Programm „dive in“ der Kulturstiftung des Bundes – für die Museen entwickelt. Mit den Mitteln der Augmented Reality vereint die App Geschichte und Geschichten zu fünf Kapiteln voller Objekte und Informationen – zum Bewegen und Betrachten, zum Lesen, Hören und Spielen. Die Tablets der TDG sollen jenen Besucherinnen und Besuchern im Museum zur Verfügung gestellt werden, die nicht über mobile Endgeräte verfügen, die App aber trotzdem nutzen möchten. Zudem können sich die Projektpartner Sonderführungen für Senioren vorstellen, die diesen die digitale Technik näherbringt.

Karsten Schwarz: „Für uns ist dies auch ein Beispiel, um im Alter autonom und selbstständig zu bleiben. Viele Menschen im Alter scheuen sich, das Pflegethema in den Blick zu nehmen. Hier, mit einem kulturellen Thema, führen wir einen Dialog auf Augenhöhe. Wir können am Beispiel demonstrieren, dass das Digitale kein Zauberwerk ist und für das Thema auch jene sensibilisieren, die damit noch keine oder wenige Berührungspunkte haben.“

Der TDG-Koordinator kündigte bereits an, mit dem Seniorenverein aus Naundorf, mit dem das Uni-Projekt schon länger zusammenarbeitet, einen Ausflug in das Schloss Köthen zu unternehmen, um die App auf den Tablets zu testen. „Die Frauen und Männer dort haben eine digitale Grundkompetenz und können dann hier im Schloss kennenlernen, was man damit alles erleben kann“, so Karsten Schwarz.

Für die entsprechende Software-Ausstattung auf den Geräten sorgt die Firma „Perdix Creation“, die im Auftrag der KKM die App entwickelte. Deren Geschäftsführer Robert Böhm stellte auch den Kontakt zwischen Schloss und TDG her, als es vor einigen Monaten in Halle ein Treffen mit rund 100 Akteuren aus Politik, Wissenschaft und dem Bereich der digitalen Transformation gab. „Wir sind dort ins Gespräch und schnell auf die Idee gekommen, dass sich die App und die Anliegen der Wissenschaftler gut miteinander verbinden lassen“, sagte Robert Böhm.

„Wir sind sehr dankbar, dass wir auf diese Weise Kontakte knüpfen können in Bereiche, die man nicht so schnell mit Kultur und Museen verbindet. Die Tablets helfen uns sehr bei der Vermittlung und sind natürlich ein tolles Angebot für all jene, die nicht mit einem Smartphone ausgestattet sind. Ich bin sicher, dass auch die älteren Gäste fasziniert von den Möglichkeiten der digitalen Technik sein werden, wenn plötzlich auf dem Bildschirm Objekte und Personen in den Räumen stehen und aus unseren Museen erzählen“, sagte Christine Friedrich bei der Übergabe der Tablets. (10. Februar 2023)